St. Marien-Hospital: Kuscheltiersprechstunde

Foto 1 zu St. Marien-Hospital: Kuscheltiersprechstunde © Lüdinghausen Marketing / Nadine Wenge

„Kinder sind besondere Patienten und brauchen Vertrauen“

© Lüdinghausen Marketing / Nadine Wenge
© Lüdinghausen Marketing / Nadine Wenge
© Lüdinghausen Marketing / Nadine Wenge

Dr. Nils Alt und sein Team hatten zur Kuscheltier-Sprechstunde am St. Marien-Hospital eingeladen

Fred, der Bär, hat schlimme Bauschmerzen, Hase Hasi hat sich das Bein verstaucht und Benni, der Hund, hat einen verletzten Arm. Sie alle mussten ganz dringend im St. Marien-Hospital behandelt werden, denn Dr. Nils Alt, Chefarzt der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie, selbst Vater von vier Kindern, und sein Team hatten zur Kuscheltier-Sprechstunde eingeladen.

Herr Dr. Alt, was hat Sie dazu bewogen, diese Sprechstunde ins Leben zu rufen?

Dr. Alt: Wir möchten Kindern die Angst vor den Ärzten und vor dem Krankenhaus nehmen. Kinder sind besondere Patienten, sie müssen speziell angesprochen werden, brauchen Smalltalk, auch mal einen Witz. Und wenn sie wirklich mal ins Krankenhaus müssen, dann erkennen sie vielleicht den Arzt aus der Kuscheltier-Sprechstunde , der sie dort behandelte. Das schafft Vertrauen.

Behandeln Sie im St. Marien-Hospital denn auch Kinder?

Dr. Alt: Wir haben zwar keine eigene Kinderabteilung, aber seit gut drei Jahren behandeln wir auch Kinder ab zwölf Monaten. Der jüngste Patient, den wir im letzten Jahr operiert haben, hatte gerade einige Tage vorher seinen ersten Geburtstag gefeiert.

Können Sie alle kleinen Patienten versorgen, die zu Ihnen kommen?

Dr. Alt: Wir verfügen über eine hohe chirurgische Kompetenz und haben erfahrene Anästhesisten, sodass wir 95 Prozent der kleinen Patienten, die zu uns kommen, auch hier versorgen können. Die übrigen fünf Prozent vermitteln wir über unser Netzwerk an andere Kliniken.

Wie funktioniert die Kuscheltiersprechstunde?

Dr. Alt: Die Kinder melden ihr Kuscheltier an, bekommen einen Laufzettel und können das Tier dann an verschiedenen Stationen untersuchen und behandeln lassen: Röntgen, Ultraschall, Infusionen, Gips und Verbände. Wir hatten in diesem Jahr einen flauschigen Patienten, dem wir den Verband aus dem letzten Jahr gewechselt haben.

Während der Kuscheltiersprechstunde sind mehr als zehn Ärzte und Ärztinnen im Einsatz. Mir ist es wichtig, dass die medizinischen Akteure vor Ort sind, denen die Kinder nachher im Krankenhaus begegnen könnten.

Mussten Sie auch nähen?

Dr. Alt (mit einem Schmunzeln): Ja, bei dem ein oder anderen Stofftier haben wir auch eine Wunde zugenäht bzw. einen Arm oder ein Bein wieder angenäht.

Der Andrang war ja riesig. Die Aktion kommt gut an?

Dr. Alt: Die Kinder finden es toll. Und auch von den Eltern und Großeltern bekommen wir nur positive Rückmeldungen. Für alle Besuchenden ist es schön, die Ärzte mal anders zu erleben.

Ein Gemeinschaftsprojekt

Die Kuscheltier-Sprechstunde findet ein Mal im Jahr in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Lüdinghausen statt; Anmeldungen laufen über die VHS. Die Bäckerei Geiping hat die Aktion in diesem Jahr mit Kuchenspenden unterstützt und in der Bären-Apotheke durfte sich jedes Kind - wie auch im vergangenen Jahr - nach der Kuscheltier-Behandlung mit einem Rezept eine kleine Überraschung abholen.
„Das war eine ganz tolle Zusammenarbeit mit allen Beteiligten“, so Dr. Nils Alt.