Am Klutensee in Lüdinghausen © Münsterland e.V./Sebastian Lehrke
Kleeblatt-Tour 4
Zu den Borkenbergen

Kleeblatt-Tour 4

Zu den Borkenbergen

Die Kleeblatt-Tour 4 ist 51 Kilometer lang führt Euch zu den Borkenbergen. Über wunderschöne Wege, vorbei an Burgen und Schlössern fahrt Ihr durch die Münsterländer Landschaft von Lüdinghausen über Seppenrade nach Haltern und wieder zurück nach Lüdinghausen. Da die Kleeblatt-Tour 4 eine Rundtour ist, könnt Ihr überall einsteigen. Folgt einfach dem Kleeblatt-Symbol mit der Nummer 4.

Die Borkenberge wurden mit der Heubachniederung und dem Lavesumer Bruch als europäisches Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Grund dafür sind Vogelarten wie Heidelerche, Blaukehlchen, Ziegenmelker oder Neuntöter. Zusätzlich sind die Borkenberge mit ihren Heide-, Sand-, Moor- und Waldlebensräumen als FFH-Gebiet von europäischer Bedeutung festgesetzt worden.

Im Kreis Coesfeld wurden der Kern des Gebietes der „Gagelbruch Borkenberge“ und das „Süskenbrocks Moor“ auch als deutsches Naturschutzgebiet ausgewiesen. Nach 140 Jahren militärischer Nutzung ist das Gebiet 2016 in das Eigentum der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) übergeben worden, bleibt aber wegen gefährlicher Altlasten weitgehend für die Öffentlichkeit gesperrt.

Die Borkenberge sind auch für die Bevölkerung der näheren Umgebung ein nahezu unbekanntes Juwel. Die Vielzahl der hier lebenden gefährdeten Tier- und Pflanzenarten, der unersetzbaren, seltenen und gefährdeten Lebensräume, ist ein einzigartiges Zeugnis aus einer Zeit, die eine Überdüngung der Landschaft noch nicht kannte.

In den Borkenbergen ist die Zeit stehengeblieben. Hier können wir sehen und erleben, wie unsere Landschaft damals ausgesehen hat. Die Borkenberge sind damit das in der gesamten Region wertvollste und wichtigste Schutzgebiet.

Die Route auf einen Blick

  • Länge: 51 km
  • Fahrzeit: 3,5 Stunden
  • Rundkurs
  • Start und Ziel am Lüdinghaus

Schlösser und Burgen am Wegesrand

© Münsterland e.V. / Phillip Fölting Malerisch erhebt sich die Hauptburg der Burg Vischering
Burg Vischering

Die Burg Vischering ist das Ideal einer münsterländischen Wasserburg. Mit ihrer runden Hauptburg inmitten der Gräfte ist sie ein beliebtes Ausflugsziel und Fotomotiv. Die Burg Vischering beherbergt ein Museum, das sich der Geschichte der Burg sowie als offizielles Portal zur Schlösser- und Burgenregion Münsterland den Adelshäusern in der Region.widmet. Sie liegt fünf Minuten Fußweg von der Burg Lüdinghausen entfernt, verbunden durch die Wasserburgenlandschaft. Und auch die Lüdinghauser Altstadt ist zu Fuß in weniger als zehn Minuten zu erreichen.

© Münsterland e.V. / Philipp Fölting Die imposante Burg Lüdinghausen
Burg Lüdinghausen

Nur fünf Minuten Fußweg entfernt von der Altstadt ist die Burg Lüdinghausen das historische Juwel und die grüne Oase mitten in der Stadt. Errichtet wurde sie vermutlich im 13. Jahrhundert als Rittersitz, war dann lange im Besitz der Kirche und ist heute ein Zentrum für kulturelles und städtisches Leben. Rund um die Burg erstrecken sich der Parc de Taverny und die Wasserburgenlandschaft: Grünflächen, die zum Spaziergehen einladen.

© Münsterland e.V. Blick auf das Schloss Syhten in Haltern am See
Schloss Sythen

Von der Fliehburg, die erstmals unter König Pippin im Jahr 758 genannt wird und einer wechselhaften Geschichte bis zum heutigen soziokulturellen Zentrum. Für die Erhaltung und Nutzung setzt sich hier erfolgreich ein bürgerlicher Förderverein ein.

© Münsterland e.V./ Philipp Fölting Marienkapelle am Haus Visbeck
Haus Visbeck

Die im 18. Jhd. vom Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun erbaute Marienkapelle gehört zu Haus Visbeck, einer ehemaligen Ritterburg. Die malerische Kapelle ist an jedem Sonn- und Feiertag zwischen 10 und 17 Uhr geöffnet

Insider-Tipp

Auf dem Flugplatz Borkenberge herrscht an schönen Wochenenden reger Betrieb. Stundenlang könnte man den startenden und landenden Segelflugzeugen zuschauen. Zum Glück kannst du das bei Kaffee und Kuchen im Biergarten des Flugplatzes tun.

Natur und Sehenswertes entlang der Strecke

Entlang der Strecke könnt Ihr vor allem ganz viel Natur erleben: Ihr fahrt durch die Münsterländer Landschaft, passiert viele Gewässer, stattet dem Klutensee und seiner Tiervielfalt einen Besuch ab. Auch das biologische Zentrum, der Flugplatz Borkenberge und der Seppenrader Rosengarten liegen an der Kleeblatt Tour 4.

Außerdem radelt ihr am Halterner und Hullerner Stausee vorbei und wer mag, hat hier Gelegengheit zu einer Pause mit Einkehr.

© Lüdinghausen Marketing

Der Klutensee ist ein ca. sieben Hektar großer Baggersee am Rande von Lüdinghausen. Das Naturschutzgebiet lädt Besucher entlang des Rundwanderwegs zum Wandern oder Radfahren ein. Dabei können auch Wasservögel beobachtet werden, die den See als Brutgebiet nutzen.

© Biologisches Zentrum

Biologisches Zentrum Kreis Coesfeld – leistet seit Jahren Umweltbildung in der Region und lädt Besucher zu einem Rundgang durch die Gärten oder verschiedenen Kursen und Workshops ein.

© bro

Flugplatz Borkenberge – lädt ein zur Rast und Einkehr. Nicht nur der Flugverkehr, auch der Höhenzug der südlich liegenden Borkenberge und die Weite des Flugfeldes bilden eine besondere Kulisse.

© bro

Wiesen am Linnert –sie sind Teil des großen Vogelschutzgebietes und verbinden die Borkenberge mit dem Teichgut in Hausdülmen und dem Lavesumer Bruch.

© beh

Kiebitz – noch vor wenigen Jahren war der Kiebitz ein regelmäßiger Brutvogel unserer Wiesenlandschaften und erfreute mit seinen Gaukelflügen und seinen „Kiwitt-Rufen“. Heute sind die Vorkommen weitgehend erloschen und auf wenige Bereiche wie die Wiesen des Linnert beschränkt.

© bre

Graureiher – heute wieder regelmäßig bei ihrer Jagd auf Frösche, Fische, Mäuse und Insekten zu beobachten. Die stattlichen Tiere waren Mitte der 1990er Jahre in NRW fast ausgestorben. Erst ein völliges Jagdverbot hat ihnen wieder auf die langen Beine geholfen – der Bestand ist wieder gut und stabil.

Haltener Stausee - ein Publikumsmagnet. Er ist 3 km lang, 2 km breit und bietet den Spaziergängern auf 10 km Rundweg wunderschöne Seeblicke sowie eindrucksvolle idyllische Aussichts- und Rastplätze. In den Sommermonaten können die Gäste bei gutem Wetter auch Paddel-, Tret-, Kanu- und Ruderboote ausleihen sowie eine Vielzahl von Segelbooten bestaunen oder mit dem Ausflugsschiff Möwe über den See fahren.

© bro

Stever – zwischen Hullerner und Halterner Stausee: Kurz vor seiner Mündung zeigt der Fluss, wie er sich vor der Regulierung in engen Mäandern durch die Landschaft gewunden hat und wie er natürlicherweise von alten Buchen gesäumt wurde. Heute ein beliebtes Naherholungsgebiet, das mit Kanufahrten lockt und zu Wanderungen einlädt.

© bro

Hullerner Stausee – er bildet zusammen mit dem Halterner Stausee die Grundlage für die Wasserversorgung großer Teile des Ruhrgebietes und des westlichen Münsterlandes. Daneben sind beide Gewässer und ihr Umfeld sehr beliebte Naherholungsgebiete und Lebensräume für viele Wasservogelarten.

© woi

Kormoran – besonders dann, wenn sie in Gruppen jagen, zeigen sie, welch erfolgreiche Fischer sie sind. Ihre eigentliche Heimat sind Küstengewässer. Reich mit Fischen besetzte Flüsse und Teiche haben sie zu uns gelockt. Am Hullerner Stausee befand sich lange Zeit ein grosser Schlafplatz der Kormorane.

© woi

Graugansfamilie - Graugänse leben seit langem am Hullerner Stausee. in unserer Gegend wurden sie für jagdliche Zwecke ausgewildert. Sie sind die Stammform der Hausgans. Ihre eigentliche Heimat liegt in Nord- und Osteuropa sowie Sibirien.

Seppenrader Rosengarten – er wurde vor 40 Jahren von engagierten Bürgern auf einer ehemaligen Mülldeponie angelegt und bis heute ehrenamtlich gepflegt – über 700 Rosensorten sind ein Besuchermagnet.

Seppenrader Ammonit – der weltgrößte (!) Ammonit wurde 1895 in der Bauerschaft Leversum gefunden. Er hat einen Durchmesser von rund 180 cm, eine Dicke von 40 cm und wiegt etwa 3,5 Tonnen. Das Original befindet sich im Landesmuseum für Naturkunde in Münster. Nachbildungen der drei großen in Seppenrade und Dülmen gefundenen Ammoniten sind am Eingang zum Rosengarten zu bestaunen.

Die Borkenberge: Europäisches Schutzgebiet

Europäisches Schutzgebiet: Um den Rückgang der biologischen Vielfalt zu bremsen, unterstützt die Europäische Union den Naturschutz in den Mitgliedsstaaten durch eigene Gesetze: die Vogelschutzrichtlinie (1979) und die Fauna-Flora-Habitat-(FFH) Richtlinie (1992). Ziel ist ein Netz von Schutzgebieten, das das Überleben der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten sichert. In Nordrhein-Westfalen gibt es 518 FFH- und 28 Vogelschutzgebiete. Ihr Anteil an der Landesfläche beträgt zusammen 8,4%. Für jedes Gebiet und für jede Art werden Maßnahmenpläne erarbeitet. Alle sechs Jahre muss der EU über Erfolg oder Misserfolg der Arbeit berichtet werden.

Die Borkenberge gehören landesweit zu den wichtigsten FFH-Schutzgebieten und bilden mit dem westlich anschließenden Linnert, der Heubachniederung, den Fischteichen in Hausdülmen und dem Lavesumer Bruch ein gut 5000 ha großes Vogelschutzgebiet.

© grö

Sandlebensräume – Aufgrund seiner Geschichte bieten die Borkenberge einzigartige Landschaften. Die von Panzer geschaffenen Sandrasen- und Heideflächen sind heute ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen.

© wit

Bühende Besenheide - ein wunderschönder Anblick im Spötsommer.

Ein Lebensraum für ganz besondere Pflanzen: Hier der mittlere Sonnentau. Weil im Moor kaum Nährstoffe verfügbar sind, fängt sich der Sonnentau seine Nahrung aus der Luft: Kleine Insekten, die sich in den Sekrettropfen verfangen, sind die Beute.

© woi

Feldlerche – die früher für die Agrarlandschaft typische Art ist in den letzten Jahren fast verschwunden und heute nur noch in besonderen Lebensräumen – so in den Borkenbergen - zu finden

© beh

Schwarzkehlchen – die Borkenberge bieten dem ansonsten in NWR seltenen Brutvogel mit ihren offenen/halboffenen Landschaften beste Lebensbedingungen. Schwarzkehlchen sind gefährdet und geschützt. Sie gehören zu den sogenannten Kurzstreckenziehern, die überwiegend im Mittelmeerraum überwintern.

Baumfalke – der kleine, elegant jagende Falke ist in den Randbereichen der Borkenberge zu beobachten. Die geschützten Tiere sind Zugvögel und überwintern in Afrika.

© kör

Wespenbussarde – als Nahrungsspezialisten ernähren sie sich vor allem von Wespen, deren Nester sie ausgraben, aber auch von anderen Insekten oder Amphibien, die sie zu Fuß laufend erbeuten. Die ebenfalls geschützten Tiere gehören zu den Langstreckenziehern unter den Zugvögeln, die jährlich ihre Überwinterungsquartiere im südlichen Afrika aufsuchen. Die Borkenberge gehören zu den wichtigsten Brutgebieten des Wespenbussards in NRW.

© woi

Ziegenmelker – die sehr seltene Vogelart ist nachtaktiv und lebt deshalb fast im Verborgenen. Zu erkennen sind die Tiere aber an ihrem charakteristischen Gesang. Ziegenmelker sind bei der Wahl ihrer Lebensräume noch anspruchsvoller als Heidelerchen, sie überwintern in Afrika.

Heide- und Sandlandschaft – in 140 Jahren erhalten und geschaffen durch aktives Heidemanagement und die Panzer des ehemaligen Truppenübungsplatzes. Pflege- und Nutzungskonzepte werden benötigt, um die einmalige Landschaft auch zukünftig zu erhalten. Die drei Biologischen Stationen der Region haben hierzu einen Vorschlag unter dem Titel „Westfalens Wilder Westen“ entworfen.

© olt

Zauneidechse – die Vorkommen dieser wärmeliebenden Tiere sind in Westfalen auf trockene, sonnige Lebensräume beschränkt, die die Borkenberge reichlich bieten. Abgebildet ist ein schön gefärbtes Männchen.

© wit

Schlingnatter – wie die Zauneidechsen lieben die Tiere trockenwarme Lebensräume. Sie sonnen sich auch gern auf Wegen. Bitte achten Sie darauf, sie nicht versehentlich mit dem Rad zu überfahren. Schlingnattern sind nicht giftig!

© woi

Neuntöter - männlicher Altvogel mit Jungen. Neuntöter bevorzugen offene/halboffene Lebensräume mit eingestreuten Büschen und Bäumen. Sie leben vom Insektenreichtum der Heidelandschaft. Neuntöter überwintern in Süd- und Ostafrika.

Heidelerche – eine seltene und für die offenen und halboffenen Sandlebensräume typische Art. Sie ist gut an ihrem wunderschönen Gesang zu erkennen. Heidelerchen sind gefährdet und geschützt, ihre Vorkommen sind in NRW auf wenige geeignete Lebensräume beschränkt. Heidelerchen überwintern in Südwesteuropa.

© bre

Gartenrotschwanz – hier das farbenprächtige Männchen. Die Vögel besiedeln vor allem lichte Altwaldbestände und halboffene Argarlandschaften. Die lichten Kiefernbestände der Borkenberge mit ihren Übergängen in die Heide- und Sandlebensräume bieten ihnen beste Brutvoraussetzungen. Die Überwinterungsgebiete der Art liegen im nördlichen Afrika südlich der Sahara.

© beh
© kör

Typische Pflanzen sind die Glockenheide (rosa) und die seltene Moorlilie (gelb) im Süskenbrocks Moor.

Download

Download

Das könnte dich auch interessieren...