Burg Kakesbeck in Lüdinghausen © Münsterland e.V./Philipp Fölting
Burg Kakesbeck
Mächtige Mauern in idyllischer Landschaft

Burg Kakesbeck

Eine der größten mittelalterlichen Wehranlagen des Münsterlandes

Die Burg Kakesbeck ist die älteste Wasserburg Deutschlands und liegt drei Kilometer nördlich von Lüdinghausen und besticht alleine schon durch ihre Größe. Der heutige Baubestand geht in großen Teilen auf die Zeit zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert zurück, ihr Urspung liegt aber schon in der Zeit um 800. In ihrer Blütezeit umfasste die Anlage fast einen Quadratkilometer Fläche, verfügte über fünf Vorburgen und war außer durch das Mauerwerk durch gut 30.000 m2 Wasserfläche sowie ein ausgefeiltes System von Gräften, Wällen, Brücken und Toren geschützt. Seit 1971 wird die Burg Kakesbeck kontinuirlich von den Eigentümern - mittlerweile ist sie im Besitz einer Stiftung - saniert.

Die Burg Kakesbeck ist heute eine zweiteilige Anlage, die aus einem Kern- und einem Vorburgbereich besteht und von einem umfangreichen Gräftensystem umgeben ist, das von der Stever gespeist wird.

Zur Geschichte

Die Burg wurde im 9. Jahrhundert erstmals in den sogenannten Urbaren des Klosters Werden erwähnt. Um 1100 kam der Hof durch Tausch in den Besitz der Grafen von Dale. Nach dem Aussterben einiger Geschlechter im Mannesstamm und diverser Hochzeiten ging die Burg in den Besitz der Familie von Heidenreich von Oer über.

Im frühen 14. Jahrhundert wurde der Grundstein der heutigen Anlage gelegt und von Bernhard de Droste zu einer "Zwei-Insel-Burg" ausgebaut, ehe sie Ende des 14. Jahrhunderst in den Besitz der von Oers überging. Anschließend ließen ihre Besitzer das Anwesen nach und nach erweitern. Es erfolgte der Bau einer zweiten und dritten Vorburg mit dem Hildegardisturm, einer Ölmühle, einem 30 Meter hohen Bergfried, Ökonomiegebäuden, zwei weiteren Türmen und einer Zugbrücke.

In der Burg sind archäologisch 22 Häuser und neun Türme nachgewiesen.

Unter der Familie von Oer wurde das Herrenhaus ab 1601 für Bernhard von Oer und seine Frau Margaretha Quadt von Wickrath, grundlegend umgestaltet und nach Osten erweitert. Davon zeugt noch heute eine eingemeißelte Jahreszahl. 1684 ging die Wasserburg durch Heirat in den Besitz einer märkischen Adelsfamilie über, ehe die Drosten zu Vischering die Burg 1738 zusammen mit 80 hörigen Höfen erwarben.

Nachdem die Burg durch weitere Hände gegangen war, erwarb Dr. Wilfried Grewing 1971 die Burg - er hatte eine Anzeige in einer Essener Zeitung gelesen, darin stand: "Burg zu verkaufen". Seither hatte er sich der Sanierung und Erforschung der Burg gewidmet und lebte mit seiner Frau Hildegard bis zu seinem Tod auf der Burg. Zum 1.1.2016 hatten die Eheleute die Burg in die „Dr. Wilfried und Hildegard Grewing – Burg Kakesbeck-Stiftung“ übergeben. Jene Stiftung hat sich dem Wiederaufbau und der Belebung der Burg verschrieben.

Lambert von Oer und das Halsband

© dieMarquardts

Eine unglaubliche Geschichte, die sich auf der Burg Kakesbeck zugetragen haben soll, handelt von dem Ritter Lambert von Oer. Als er Burgherr auf Kakesbeck war, soll er 1520 mit Gottfried von Harmen zu Horne, genannt Goddert, im Streit um die Besitzrechte an Gütern nahe Ahlen gelegen haben. Der Geschichte nach hatte Goddart gemeinsam mit sechs seiner Getreuen Lambert nahe seiner Burg aufgelauert und ihm ein eisernes Halsband mit innenseitigen Dornen anlegen lassen, um ihn zum Einlenken zu zwingen. Lambert ritt daraufhin nach Münster zu einem Waffenschmied, der das Halsband aufmeißelte. Das originale Halsband wird heute im Münsterlandmuseum in der Burg Vischering ausgestellt, eine originalgetreue Replik befindet sich auf Burg Kakesbeck.

Stiftung Dr. Wilfried und Hildegard Grewing - Burg Kakesbeck

Die Stiftung Dr. Wilfried und Hildegard von Grewing möchte die Burg Kakesbeck im Sinne des früheren Eigentümers erlebbar und begehbar machen. In den Bemühungen um den Wiederaufbau konzentriert sich die Stiftung auf die Hauptburg.

Die Bibliothek soll öffentlich zugänglich sein, ein Teil davon wird zur Burgschänke umgebaut, zur öffentlichen Gastronomie. Im Rittersaal und im Gewölbekeller sollen Konzerte und Lesungen stattfinden. Die Liste der Ideen ist lang. Viele Freunde der Burg und Lüdinghauser Akteure waren bereits zu Workshops vor Ort, um Aktivitäten zu planen. Der Vorsitzende der Stiftung, Architekt Bernd Sparenberg, freut sich auf "viel Leben auf der Burg".

Neben dem bereits fertiggestellten gotischen Gewölbekeller werden im Rittersaal die Büste von Lambert von Oer (gefertigt von Annette Wittkamp-Fröhling) und eine Replik des sagenumwobenen Halsbands zur dauerhaften Ausstellung gehören. Die beiden Geschosse des Herrenhauses erfüllen wie Bibliothek und Burgcafé zukünftig alle Auflagen für Barrierefreiheit und werden behindertengerecht sein.

Auch die Stiftung Zauberkunst wird in die Burg Kakesbeck einziehen. Es soll ein öffentliches Zauberkunst-Museum entstehen, um den Besuchern neben der Besichtigung der Burganlage noch einen weiteren Anreiz zu bieten. Die Stiftung Zauberkunst wird im ehemaligen „Bauhaus“ der Burg zu finden sein.

Führungen

Führungen durch Burg Kakesbeck bietet der Vorsitzende der Stiftung, Bernd Sparenberg, an.

Termine können entweder per Mail an fuehrungen@burg-kakesbeck.de oder per Telefon (Peter Barth, Tel. 0171/5653559) vereinbart werden.

Preis: 5 Euro pro Person (bei Gruppen unter 10 Personen 50 Euro)

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten
Gültig vom 01.01. bis 31.12.
Öffnungszeiten nach Rücksprache.
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Mit Bus und Bahn zur Burg Kakesbeck

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